Immer wieder werden gesellschaftliche Bewegungen als Folgen
individueller menschlicher Eigenschaften, Strebungen oder
Defekte dargestellt.
Da versäumte es kaum einer der großen Autoren, sofern er
sich mit den Fragen
der Gesellschaft auseinandersetzte, die
menschliche Dummheit zu beklagen. Der Lauf der Geschichte
gab genug Anlaß, wiederholte Konstellationen maßlosen Unglücks
zu registrieren, die bei einiger Lernfähigkeit scheinbar
zu vermeiden gewesen wären. Unterschlägt man angesichts dieser
Beobachtung nicht die durchaus vorhandene individuelle
Intelligenz, Kunstfertigkeit und Lebensbewältigung, die
dem gegenüberstanden, dann hat man den Widerspruch zwischen
der Klugheit der Individuen und der Dummheit der Gesellschaft
aufzuklären.
Der Widerspruch ist offenbar darin begründet, daß
aus Individuen zusammengesetzte Bereiche ganz anderen Gesetzen
unterliegen als die Individuen selbst - eine weithin unverstandene
Trivialität. Denn was entgegen jeder Vernunft,
jeder Erfahrung und vielfach jeder mehrheitlichen Willensanstrengung
bei gleicher Situation die gleichen Folgen zeitigt,
das sollte nicht als Dummheit oder Verblendungszusammenhang abgetan,
sondern auf mögliche Gesetzmäßigkeit untersucht werden.
Dabei ist das Gegen-Extrem zu vermeiden, das seinen Blick nur auf
die Struktur richtet. Einzubinden ist das Individuelle, das entweder
durch die Norm eine Vervielfältigung erfährt oder durch hierarchische
Stellung seine Steuerungsmacht entfaltet.
Außerhalb dessen werden seit altersher nur zu gern starke persönliche
Emotionen wie Liebe oder Rachsucht verantwortlich gemacht, oder es
wird geglaubt, daß gute Menschen eine gute Gesellschaft bilden würden.
Kriege sind keine kontingenten Unglücksfälle,
sie haben nichts mit
dem zu tun, was der Mensch will oder was die Menschen wollen,
sondern sie sind
die Taktstriche im 5000jährigen Crescendo der Verdichtung.
Nun würde allerdings auch guter Wille zur Abkehr von
der Dummheits- und Verblendungsbegründung nicht helfen, da
zur Zeit einfach die Begriffe fehlen oder die vorhandenen
zu schwach sind, um die Erscheinungen zusammenzufassen.
Es bedarf daher neuer und besserer Begriffe.
Wenig tauglich jedenfalls sind solche, mit denen man sich
darüber streiten kann, ob der Mensch ein System ist, oder
ob er gar zur Gesellschaft gehört oder nicht. Hier wird die
Verbindung zur Realität, sagen wir, zu komplex; das Weltbild
ist nicht mehr hantierbar; es eignet sich nicht zur Hantierung
der Welt.
Desgleichen ist eine Sicht, die gesellschaftliche Bewegung
auf psychische Verfaßtheit, auf Verbiegungen und Verletzungen
zurückführt, ein wenig blind auf dem Auge, mit dem Strukturen
wahrgenommen werden (sollten).
Die Begriffe als das Werkzeug der Erkenntnis stellen die
Zusammenhänge her, die uns zunächst das Verständnis und
dann die Beeinflussung von Erscheinungen ermöglichen.
Schwache Begriffe stellen nur wenige Zusammenhänge her und
haben dann Aussagen zur Folge wie: "...wenn die Wirtschaft
floriert, müsse man nur auf einige Umweltprobleme achten"
oder "die Globalisierung bringt Wachstum und Wohlstand
für alle, nur müsse man die zufällig aufgetretenen Ungleichheiten
in den Griff bekommen" oder schließlich "hier seien die Ideologie,
die Religion, die Bevölkerung überaus friedlich, so daß der
(real existierende) Terrorismus weder Grund noch Erklärung habe".
Derart werden die gravierendsten gesellschaftlichen Bewegungen
ins Reich des Zufalls verbannt.
Die derart gebrauchten Begriffe erfassen zu wenig
von der Realität; sie stellen keinen Zusammenhang her
zwischen Erscheinungen, die offensichtlich einen haben.
Auch wenn nichts anderes dafür spricht - sie finden
zumindest statt in einer Welt, sie erscheinen in
derselben Zeitfolge und sie weisen Verkettungen
auf in der Form, daß ihnen bestimmte Vorgänge und Dinge
gemeinsam sind. Sie haben all das, was uns bei ausreichender
Wiederholung veranlaßt, nach Kausalität zu suchen.
Eins der bekanntesten Beispiele für Begriffsverbesserung
liefert die Physik,
wenn wir an die "Allgemeine Massenanziehung" denken.
Vor ihrer Einführung hatte der fallende Apfel nichts mit
dem Lauf der Planeten und dieser nichts mit der Bildung
von Gestirnen zu tun. Nach seiner Einführung wurden die
Zusammenhänge weltbildverträglich - besser, das Weltbild
erfahrungsverträglicher. Der Zusammenhang der Erscheinungen
wurde einfacher und seine Darstellung klarer.
Das gleiche gilt für die Soziologie. Verbrauch, Mangel,
Überfluß, Terror, Konzentration, Wachstum, Ungleichheit,
Beschleunigung, Allergien, Krieg, Bürgerkrieg, Seuchen,
Kontaminierung usw. sind Erscheinungen unserer Welt,
die alle gleichzeitig stattfinden und die nach
Möglichkeit in einen Zusammenhang gehören. Stattdessen
finden wir oft nur Bruchstücke dieses Ganzen miteinander
in Beziehung gesetzt und den Rest als kontingent
abgetan und vom Kausalstrang separiert.
Wenn nun derartige Ereignisse wiederholt
bei gleichen Bedingungen eintreten,
dann offenbart sich dahinter ein Zwang, der stärker ist als des
Menschen Wille. Diesen Zwang als Gesetz
anzuerkennen, ist kein Fatalismus, sondern die
Suche nach der wahren Ursache und dem wirksamen Gegenmittel.
Um den Zusammenhang zwischen Dichte, Armut und Gewalt beginnt sich
die Wissensschaft gerade zu kümmern (Homer-Dixon, Ohlsson et al.);
faßt damit aber nur die unterste Stufe des Problems. Erst
die Verknüpfung dessen mit den komplexen
und gewaltigen
strukturellen Veränderungen, wie sie jetzt im Zuge der Globalisierung
auf uns einstürzen, bringt das mitbestimmende Moment der Organisation
ein.
Im Vordergrund der Darstellung stehen, wie das Logo zeigt,
die Wechselwirkungen
zwischen Dichte, Ressourcenstrom und Organisationsgrad, die
hier, durch das Individuum transformiert und durch Gleichrichtung
vervielfältigt,
als maßgebend für Richtung, Art und Stärke gesellschaftlicher
Bewegungen, d.h. für den Lauf der Geschichte vorgestellt werden.
Was haben Fundamentalist und Wissenschaftler, was haben
Neugier
und Glaube gemein? Beide suchen die Passung, die Resonanz,
die Übereinstimmung von Welt und Weltbild. Nur will der Gläubige
die Welt dem Weltbild, d.h. die Menschen seinem Glauben unterwerfen,
während der Wissenschaftler das Weltbild der Welt anpassen möchte.
Die dabei eingesetzten Kräfte und Emotionen
sind ungeheuer; beide Varianten, Glaube und Wissenschaft,
gehen bis zum Märtyrertum auf der Suche nach jener
Übereinstimmung.
Natürlich spielt auch die Moral eine Rolle in der
Geschichte, jedoch nur für ihre Beurteilung, nicht
für ihren Verlauf.
In Mitteleuropa sind Dichte und Organisationsgrad noch einigermaßen im
Einklang. Die Reiter erscheinen jedoch am Horizont, wenn
der Dritte im Bund (unseres Logos), der Ressourcenstrom stockt,
weil zB das Ende des Ölzeitalters naht. Hier sorgt der Organisationsgrad
dafür, daß der allmähliche Ressourcenschwund in katastrophale
gesellschaftliche Diskontinuitäten übersetzt wird. Wir sehen: die
Ölquellen versiegen nicht allmählich, sondern sie werden in
Brand gesetzt. Diese Handlungen sind zwar chaotisch, aber nicht
das Chaos. Sie ergeben sich als Wechselwirkung, hauptsächlich
zwischen Organisationsgrad und Individuum; sie ergeben sich
folgerichtig aus der Deutung unseres Logos.
Die durch Pfeile veranschaulichten Zusammenhänge
finden also in der Realität ihren Niederschlag in Wohlstand,
Verschwendung, Terror und Krieg. Das Verdrängungswürdige und
Unerträgliche ereignet sich allerdings disparat zur menschlichen
Ablehnung; es läuft völlig abgelöst von Gut und Böse nach
Maßgabe jener Begriffsvierheit, hauptsächlich getrieben von
der Verdichtung.
Aktuell wird wieder einmal gefragt, was denn die eigentliche
Ursache für den
Beginn der Zivilisation gewesen sei. Noch vor Kurzem tönte es
machtvoll: "Der Krieg" - durchaus nachvollziehbar, wenn man
die Artefakte, die Waffen und Bilder der frühen Hochkulturen
sich vor Augen ruft. Mit der Erforschung von Caral wurde die
Stimme leiser. Keine Waffen, keine Kriegs- und Kriegerbildnisse
waren in der ältesten amerikanischen Großsiedlung zu finden. Dafür
eine Vielfalt von Handelsgütern, erkennbar daran, daß sie nur
von weither kommen konnten. Also der Handel...?
Nein. Beides sind Begleiter der Zivilisation, ihre Förderer und
Beschleuniger, aber nicht ihre Ursache. Kriege können sich auch
jahrtausendelang in Stammeskulturen abspielen, ohne daß diese
zu Hochkultuern mutieren und Handel, soger Fernhandel
hat es in Europa lange vor den Stadtgründungen gegeben.
Es gibt nur eine wirklich harte Notwendigkeit für die Steigerung
des Organisationsgrades: die Verdichtung, die Vermehrung der
Individuen! Wenn damit der Organisationsgrad durch Disziplinierung,
effektive Lenkung, technischen Fortschritt usw. nicht Schritt
hält, dann übernehmen Krieg, Seuchen und Hunger wieder das Herabregeln
der Dichte.
Wir sehen weiter:
Die sog. geistigen Bewegungen spielen dagegen eine verschwindende
Rolle. Sie sind eher die Begleiterscheinungen,
die Etiketten oder Galionsfiguren der
geschichtlichen Ereignisse als ihre Triebkräfte.
Zwar identifizieren wir oft
als Ursache gesellschaftlicher Veränderungen
die religiösen, geistigen oder wissenschaftlichen Vorstellungen,
die ihnen vorangegangen sind. Indessen zeigt der Vergleich mit
weit entfernten Weltgegenden, daß denselben Veränderungen oft
ganz andere Vorstellungen vorangingen. Ausgerechnet der Buddhismus,
das genaue Gegenteil des Calvinismus, hatte dieselben wirtschaftlichen
Formen im Gefolge, wie Weber sie von diesem ableitet.
Viel eher ist doch sichtbar, daß großstädtische Organisation
und der zugehörige Energiefluß, sprich technische und gesellschaftliche
Entwicklung mit einer Mindestzahl von
Menschen pro Flächeneinheit zusammenhängen.
Nur, die Kausalität ist hier "offen" - Verdichtung kann,
muß aber keine Weiterentwicklung im Gefolge haben.
Kann der Organisationsgrad jedoch nicht gesteigert
werden, dann übernehmen die o.g. Naturmittel
das Regiment.
Der ganze Konsens, der Fortschritt, die allgemeine Vernunft bewahrten die
Wissenschaft nicht davor, bestimmte Fakten und Gebiete vollständig aus
den Augen zu verlieren und andere durch fortgesetzte
(und dann durchaus logische)
Ableitungen und Folgerungen in die konsequente Absurdität zu führen.
Man mache sich nicht lustig über ein Wissen, das Scharen von Engeln
in bürokratischer Ordnung beim Namen nannte und all ihre
Verantwortlichkeiten aufzuzählen wußte, sondern
man erinnere sich an die wechselnde Ansichten über die Weisheit der
Massen oder die Repressionsfreie Erziehung,
an Führerverehrung und -verdammnis, an das Changieren von Beschäftigung
zwischen Ausbeutung und Alimentation, an den Streit um
Vererbung oder Umwelt,
an Eliten und Vergleichbare usw usw. ... alles nach den
Regeln der Logik aus der Verknüpfung von Begriffen gewonnen,
aber heute so und morgen so ausgesprochen.
Wenn derart die Logik immer die Gleiche blieb, kommt es offenbar
auf die Begriffe an. Und wo sie den gleichen Namen haben,
muß im Sinne der Wahrheitsfindung, naja, der Leistungsfähigkeit,
ihre Form variiert werden, um mit ihnen die Welt fester zu ergreifen.
Man muß Gute finden und die Schlechtsitzenden korrigieren.
Nun sind Begriffe als Bestandteile des Weltbildes nicht einfach zu
verändern. Aber wenn eine vorsichtige Verschiebung des
Sinnes erlaubt ist, dann natürlich nur in Richtung auf den
Allgemeingebrauch und vielleicht den Ursprungssinn.
"Leistungsfähigkeit" von Begriffen
wird in Buch_2 geklärt.
Insofern geht es hier nicht um Beiträge zu den Streitpunkten,
sondern darum, die ganze Geschichte unter einen etwas anderen, aber
einheitlichen Blick zu
fassen. Der Betrachter wird mit den dazu erforderlichen
Begriffen ausgestattet. Doch, doch, denn
angesichts der neuen Unübersichtlichkeit, verkündet von den
Vätern der Verblüfften, muß die Realität wieder
möglich gemacht werden.
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Inhalt
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Die Arbeit ist in einige Bücher unterteilt,
die einzeln abrufbar sind.
Buch 1 enthält eine kurze Einstimmung auf den Anspruch der Arbeit,
nämlich die Wechselwirkungen zwischen Individuum,
Menschheit und Biosphäre
zu beschreiben. Besonderes Gewicht liegt dabei zunächst auf den
Zwängen und Gesetzlichkeiten,
die von der Struktur ausgehen, vor allem,
weil bisher die Tendenz vorherrschte,
gesellschaftliche Bewegung und vor allem die Ungerechtigkeit der
Welt auf die Konstitution des Individuums
zurückzuführen. Letztere sind nicht zu vernachlässigen, aber
es ist zu untersuchen, welche Momente jener
Konstitution eine Wirkung auf das Ganze haben und welche sich nicht
gesellschaftlich bemerkbar machen.
Als wesentliches
Moment des Organisationsgrades werden die Formen und Funktionen
der Hierarchie und verwandter Strukturen, wie Dominanz
und Heterarchie dargestellt. Diese sind wegen der vielen landläufigen
Irrtümer und Verwechselungen genau herauszuarbeiten. Es darf daran
erinnert werden, daß sogar neue Werke, die das Wort im Titel führen,
das Moment des Zwanges im Begriff ansiedeln und dann folgerichtig
aber falsch sein Fehlen mit Hierarchiefreiheit gleichsetzen.
Nicht davon zu reden, daß vielfach die Rituale ihrer Darstellung
und Ausführung für
die Struktur genommen werden.
Mit der Hierarchie selbst (nicht mit ihren Ausprägungen
in verschiedenen Wissensgebieten) haben sich in den Siebzigern
zuletzt Pattee, Simon und andere ausführlicher beschäftigt.
Neuere Publikationen arbeiten mit dem Begriff im Sinne eines
fachbezogenen Verständnisses, ohne aber seine Grundlegung zu diskutieren.
Darum wird hier an o.g. Untersuchungen entlang vorgegangen.
Die Themen der unwillkürlichen Bewegungen, verräterischer
Mimik usw. im Zusammenhang mit der hierarchischen Stellung werden
dagegen nicht behandelt.
Hier kann man sich bei der kritischen Ideologie bedienen. Buch_1
Buch 2 vergleicht den Ablauf von Information, bzw. den
des Informiertwerdens mit
der Funktionsweise der (dynamischen) Hierarchie und
spricht aus "was Information eigentlich ist". Dabei geht es
nicht um Meßwerte und Redundanzen etc. im Sinne jener Nachrichtentechnik,
die unter dem Namen der "Informationstheorie" firmiert.
Es geht um das, was sie ausdrücklich nicht behandeln will,
um den Inhalt und das Verständnis von "Information" und um das
was Informiertsein zur Folge hat.
Das Schema der Hierarchie wird auf die Information
angewandt. Ob ein Reiz, oder noch allgemeiner
irgend eine Einwirkung auf das Individuum zur Information wird,
entscheidet ja die Verwendung jener Einwirkung. Von allem, was auf
den Menschen einwirkt, wirkt nur ein geringer Teil auf die Rezeptoren.
Von diesem wird wiederum nur ein Teil gespürt. Vom Gespürten wird
nur ein Teil verstanden und am Ende dieser stufenweisen Selektion
ist es nur ein Teil des Verstandenen, auf den reagiert wird.
Aber eine schlichte Veränderung, eine beliebige Reaktion ist noch
nicht die endgültige Selektion. Eine leichte Verformung durch einen
Stoß macht den Stoß nicht zur Information. Wir bleiben auf der
Ebene von Energie und Materie und versuchen "Information" zu fassen
ohne Begriffe in denen sie bereits enthalten ist, wie zB Erkenntnis,
Verständnis oder Rezeption. Dann würde auch ein größerer Schaden,
den jene Einwirkung anrichtet, sie im allgemeinen Verständnis nicht als
Information qualifizieren. In Buch_2 wird gezeigt,
daß die ursprüngliche Einwirkung erst Information genannt werden darf,
wenn die Reaktion, zB als Schutzreaktion,
dem Erhalt des Rezipienten dient.
Wieder abwärts vom Verständnis über die individuelle zur
gesellschaftlichen Reaktion haben wir stufenweise zunehmende
Wirkungen beispielsweise nach dem Muster "Auftragsannahme,
planerische Umsetzung, materielle Ausführung", also hierarchische Funktion.
Untersucht wird
so der Weg von der Information zur (Re-) Aktion.
Als Voraussetzung und Folge
von Information wird das Weltbild und dessen Aufbau, seine
Stabilisierung und "der Glaube als solcher" als dessen gängigste Form
behandelt.
Im Folgenden geht es darum, wie das Weltbild die Strebungen kanalisiert
und umsetzt,
kurz gesagt um Funktion und Macht des Weltbildes, sowohl individuell
als auch gesellschaftlich. Zu dem Zweck wird
das undeutbare Rauschen, das aus den Laboren der Erkenntnistheoretiker,
Neurologen, Psychologen und Programmierer dringt, zum Weltbild destilliert
und frisch geformt. M.a.W. es wird kein Wert auf Neuheit gelegt,
sondern nur die soziologische Relevanz einiger Aspekte
hervorgehoben und verdeutlicht.
Das Motto von Buch_2 kann lauten: "Wenn im Weltbild Folter integriert
ist, wird sie verstanden und bereichsweise akzeptiert. Wo dagegen
Demokratie durchgesetzt werden soll, ohne daß sie im Weltbild
integriert ist, stellt sie die wahre Folter dar."
Im Anschluß: "Hierarchie" im Spiegel ihrer Deuter von Plato über
Marx bis Foucault und bis zu einigen Gegenwärtigen - ein Einstieg
in Buch_3. Buch_2
Buch 3 behandelt Erscheinungsformen und Funktionsweisen von Hierarchie und
Norm in der Gesellschaft, unter anderem den Unterschied zwischen
Formal- und Funktionshierarchie, wobei der Sinn von "Funktion"
geklärt wird. Der ergibt
sich aus der vorangegangenen Untersuchung von "Hierarchie", diesmal
in ihrer dynamischen Form als
zweckbestimmte Informations-Aktions- bzw. Reiz-Reaktions-Kette.
Ausführlich wird die Norm als Voraussetzung der Hierarchie, als
Voraussetzung für Gemeinsamkeit und schließlich gemeinsame
Bewegung behandelt.
Weiterhin wird dargestellt, wie die Struktur der Normverteilung bezüglich
ihrer Dichte (in den Ringen des abgestuften
Glaubenseifers) scheinbar undenkbare Extrem-Anschauungen und -taten
schützt und ermöglicht.
Damit kann das Motto von Buch_3 etwa so zusammengefaßt werden:
"Die Unregierbarkeit beruht auf der
Tatsache, daß Diedaunten nichts gegen die Hierarchie und
Diedaoben nichts gegen die Norm vermögen."
Am Schluß dieses Buches wird gezeigt, wie der Begriff der Moral
mit der Größe von Bereichen im Sinne des Enthaltenseins im
Enthaltensein zusammenhängt.
Buch_3
Die Kapitel von Buch_4 sind unter anderem:
4.0 Hierarchie in der Gesellschaft
mit "H. und Herrschaft", "Steuerung und Antrieb", "H. und Disziplin"
4.5 Die Norm
mit "Extremismus", "Abweichung", "Formales"
4.5.4 Die Momente der Norm
"Impetus, Ziel und Können"
4.5.5.2 Die Kreise der Normdichte (oder die Verteilung von
Stärke und Reinheit des Glaubens)
"Norm und Krieg", "Organisation und das Böse"
4.7 Moral
Buch 4 (Geld, "hierarchiebildende Kräfte", Psychologie der Hierarchie)
in Überarbeitung.
Buch_4
Buch_5 beschreibt die Wechselwirkung der drei gesellschafts-steuernden
Momente Dichte, Organisationsgrad und Ressourcenfluß untereinander und mit
dem Individuum im Einzelnen. Z.B.: Wie wirkt die Dichte direkt oder über
das Individuum auf den Organisationsgrad? Wie wirkt der Ressourcenfluß
auf die Dichte usw.
Die Einsetzung des Begriffes "Globus", d.h. Kugelform der Erde
anstatt der Scheibe, bringt verbesserte Passung zu den Beobachtungen.
Die Passung "Kugeleigenschaft" erklärt den Erdschatten, die Weltumsegelung
und die Vermessungskoordinaten.
Hierarchiebildung zeigt sich auch topologisch:
eine gleichzeitige Zunahme von Kleinsiedlungen
geht in das Wachstum weniger großer Siedlungen
über. (Als "Landflucht" bekanntgeworden)
In Analogie dazu steht der Machtzuwachs weniger
Individuen bei Verarmung der Mehrheit.